"Jugend - lohnt sich das"

Jugend lohnt sich das überhaupt noch? Wir gehen dieser Frage in unserem Stück nach.

Hilflos zuschauen oder theatralisch abarbeiten ?

Die meisten so genannten Erwachsenen, wenn sie gefragt werden, ob sie noch mal jung sein wollen, lehnen das entschieden ab.
Dabei hatten viele noch eine Jugend, dieser Zustand, der einen von den Alten unterschied, mehr oder weniger tiefe Gräben, Trennungslinien.
Aber doch Wege, Ziele, offene Türen, Perspektiven. Und nicht wenige hatten noch dieses 68iger Feeling, die Zukunft selbst war jung und alles drehte sich darum, die Musik, die Klamotten,……Will you still need me, will you still feed me. Forever young. Generationslose Gesellschaft...Erwachsene Dauerjugendliche…
Jugend heute: Für viele ein Raum ohne Türen. Streben soll sie, aber wohin? Hoffen soll sie, aber worauf?
Und die, die sie dabei anfeuern sollen, die das beruflich tun, denen fällt auch nicht viel ein. Was hätte Lehrer Dr. Specht getan? Wie hätte er geholfen? Meine Güte, ihm wär bestimmt was eingefallen. Lehrer als pädagogische Schimanskis oder Professor Brinkmanns zugleich. Sie, die Berufslaberer merken, wie sie vor die Wand fahren mit ihren Bemühungen. Sie, selbst in die Jugend verliebt, in das Unausgegorene, das NOCHNICHT, sie spüren ihre Wirkungslosigkeit und ihre Vergeblichkeit. “Wir sollten darüber reden….“ Wir gestehen ihnen das Recht auf dezent asozial zu, man gönnt sich ja sonst nichts. Oder wir vergessen, bügeln glatt, was wir als Jugendliche gedacht haben.
Das System findet nicht so richtig Verwendung für sie. Der richtige Zuschnitt ist nicht erfolgt.
Jugend in Europa. Da entlädt sich irgendwann Zorn, die Gesellschaft frisst ihre Kinder. 

Abschaffung der Kindheit – Vermeidung der Jugend/Jugend – ein bisschen zukunftslos

Abschaffung der Kindheit, vielleicht auch noch Abschaffung der Jugend?  Seien wir ehrlich, das könnte vieles vereinfachen, da gibt es hervorragende Vordenker, so auch Frau Katherina Hahn in der  FAZ vom 4.11.2009:
„Die ersten Lebensjahre, dann die Pubertät – das alles sind Zeiten des absoluten Leerlaufs, hier wird nichts geleistet“.
Mit dieser Idee sind wir politisch vorn und retten zugleich viele Leben: 
„In der westlichen Welt werden die nutzlosen Würmchen nicht mehr in Mülltonnen und Tiefkühltruhen versenkt und in den Schwellenländern verhindern wir die abstoßende Ausbeutung.“
Es mussten etliche Jahre vergehen – ca. 500 – bis die schon damals gedachte Idee von Jonathan Swift („Wie man die Kinder der Armen hindern kann, ihren Eltern oder dem Lande zur Last zu fallen,“ 1729) endlich auf Menschen traf, die bereit waren umzudenken und Kapital (was denn sonst?) daraus zu schlagen. Man muss das historisch verstehen: Es gab damals noch keine Tiefkühltruhen, aber es gab zu viele Kinder. Und besonders die Adligen hatten einen guten Appetit. Zugegeben, solche Lösungen, die auch  über Märchen für das Volk in Umlauf gebracht wurden („Hänsel und Gretel“ ca 1812), mündeten bisher nur in wenigen überlieferten und in höchster Not stattgefundenen spontaneistischen  Aktionen, zuletzt im Januar 2013 aus Korea gemeldet.
Damit möchten wir eher nichts zu tun haben.  Wir möchten uns fröhlich, unkompliziert und durchaus  kompetent mit dieser Frage beschäftigen: Jugend – lohnt sich das?

Jugendforschung: "Der Kapitalismus funktioniert auch mit Blöden".
So hieß der Artikel im Handelsblatt vom 07.08.2013 ursprünglich -  er wurde jedoch entschärft und heißt nun:
Die Jugend von heute: Zwischen Lust und Leidensdruck
Der Jugendforscher B. Heinzlmaier  sieht die heutige Jugend als Opfer der totalen Herrschaft des Marktes. Schuld an Ihrer Verblödung seien auch die  Reformen des Bildungssystems nach den Bedürfnissen des Marktes.